Arbeitsproben

Darauf kommt es an

Lebensläufe und Bewerbungsanschreiben gehören zu den Standarddokumenten innerhalb einer Bewerbung – doch wie sieht es mit Arbeitsproben aus? Für viele Berufe, z. B. Kraftfahrer, gibt es schlicht keine Möglichkeiten für direkte Arbeitsproben. An dieser Stelle kommen unter Umständen Assessment Center, Eignungstests und Probetage zum Einsatz. Oftmals wird aber auch ganz auf Arbeitsproben verzichtet, denn Zeugnisse und Zertifikate sind wie geschaffen dafür, dem Arbeitgeber einen Überblick über Deine Fähigkeiten und Kenntnisse zu liefern.

Dennoch gibt es Berufssparten, in denen Arbeitsproben gang und gäbe sind. In redaktionellen und kreativen Berufen wie Redakteur, Fotograf, Mediengestalter, Architekt usw. werden regelmäßig Arbeitsproben in Form von Fotos, Abbildungen, Skizzen, Layouts und Artikeln verlangt. Bei solchen Tätigkeiten solltest Du Dich daher eingehend mit dem Thema auseinandersetzen und Arbeitsproben griffbereit halten.

Arbeitsproben auswählen

Falls der potenzielle Arbeitgeber in seiner Stellenanzeige explizit nach Arbeitsproben verlangt, solltest Du sie dringend beifügen. Konzentriere Dich auf drei bis vier, maximal fünf Arbeitsproben, die thematisch zum Unternehmen passen und qualitativ hochwertig sind. Sinnvoll ist eine Konvertierung in das PDF-Format, um Probleme bei der Ansicht zu vermeiden.

Nicht immer sind die Arbeitsproben am besten geeignet, die Du selbst am besten findest. Wenn Du unsicher bist, welche Arbeitsproben am geeignetsten sind, solltest Du einen Blick in die bisherigen Arbeiten des potenziellen Arbeitgebers werfen. Ähnliche Firmen aus derselben Branche sind ebenfalls gute Hinweisgeber, um die Auswahl der Arbeitsproben zu erleichtern. Tipp: In unserer Jobbörse siehst Du sofort, welche Firmen in Deiner Wunschbranche und in Deinem Ort aktiv sind – das vereinfacht die Recherche.

Eine gewisse Vielfalt kann jedoch nicht schaden, vor allem falls nicht klar ist, auf welche Thematiken der Arbeitgeber besonders großen Wert legt. Firmen mit einem breiten Spektrum an Themengebieten legen sogar verstärkt Wert darauf, dass ihre künftigen Mitarbeiter vielseitig einsetzbar sind. In solchen Fällen macht es Sinn, sich breit aufzustellen und möglichst unterschiedliche Arbeitsproben einzureichen.

Fehlende Arbeitsproben: Was tun?

Bewerbung Arbeitsproben
© anyaberkut – istockphoto.com

Allerdings hast Du nicht immer die Option, echte Arbeitsproben vergangener Arbeitgeber abzugeben. Sei es aus rechtlichen Gründen oder weil Du als Berufsanfänger keine passenden Arbeitsproben besitzt. In dem Fall kannst Du auch fiktive Arbeitsproben verwenden, die Du jedoch als solche kennzeichnen solltest. Alternativ bieten sich auch eigene Webseiten und Blogs an, wenn die Inhalte und die Qualität der veröffentlichen Arbeiten stimmen.

Hin und wieder verlangen einige Firmen umfangreichere Arbeitsproben, die extra für die Bewerbung erstellt werden sollen. Hier musst Du abwägen, ob sich der Zeitaufwand und die Mühe lohnen. Eine Unternehmens-Recherche ist daher Pflicht, denn unseriöse Firmen können Deinen Tatendrang ausnutzen und Deine Ideen für eigene Zwecke benutzen – natürlich ohne Bezahlung.
Insbesondere Arbeitsproben mit Verbindungen zu aktuellen Firmen-Projekten können davon betroffen sein. Erst recht, wenn Du für besagte Firmen-Projekte Verbesserungen durchführen sollst.

Bei einem sehr starken Interesse an vorherigen Arbeitgebern, die in derselben Branche tätig sind, solltest Du ebenfalls kritisch sein. Hier besteht das Interesse an Dir vielleicht eher an Deiner Rolle als vorübergehender ungewollter Spion, als an Dir selbst als künftigen Mitarbeiter. Wirst Du nach konkreten Zahlen und Daten ehemaliger Arbeitgeber gefragt, ist das ein Hinweis darauf, dass der potenzielle Arbeitgeber sich einen Vorteil im Wettbewerb verschaffen will – und das ist nicht nur unseriös, sondern mitunter strafbar.

Mit Kritik umgehen

Du solltest Dir darüber im Klaren sein, dass Firmen darauf aus sind, den besten Mitarbeiter für ihre offene Stelle zu finden. Wenn Du nach dem Zusenden Deiner Bewerbung nach Arbeitsproben gefragt wirst, ist das zwar schon ein sehr gutes Zeichen, aber noch lange keine sichere Zusage.

Falls es zu einer Absage kommt, kannst Du nachfragen, woran es lag. Möglicherweise kommt heraus, dass die Arbeitsproben ausschlaggebend waren, weil sie vielleicht doch nicht perfekt zur Firma gepasst haben. Dies solltest Du nicht als Kritik an Deiner eigenen Person verstehen, sondern vielmehr als Chance sehen, beim nächsten Mal umfassender zu recherchieren und bei der Auswahl Deiner Arbeitsproben kritischer vorzugehen.

Einige Arbeitgeber geben Dir bei Nachfrage auch Ratschläge und erläutern Dir ausführlicher, an welchen Stellen Deine Arbeitsproben verbessert werden könnten. Patzige Antworten oder Schweigen solltest Du danach tunlichst meiden, denn Du weißt nie, welche Kontakte der Arbeitgeber hat. Einige Branchen sind stark vernetzt und unhöfliche Bewerber sprechen sich schnell rum. Bedanke Dich stattdessen für die Antwort und verinnerliche die Kritik, damit Du bei Deinen nächsten Bewerbungen mehr Erfolg hast.

Machst Du dagegen alles richtig und die Arbeitsproben kommen gut bei Deinem künftigen Arbeitgeber an, stehen die Chancen nicht schlecht, dass Du schon bald in Deinem Traum-Job arbeitest.

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