Lebenslauf erstellen leicht gemacht

so geht es richtig!

8:09 Uhr, Personalbüro: Der Personaler öffnet die ersten E-Mails mit dem Betreff Bewerbung. Deine ist ebenfalls dabei – jetzt geht’s los! Dein Anschreiben klingt vielversprechend, doch wie war Deine bisherige Laufbahn? Der Personaler überfliegt mit Aderlaugen Deinen tabellarischen Lebenslauf, denn hier steckt das Fleisch Deiner Bewerbung. Ob Du alles richtig gemacht hast und in die engere Auswahl kommst, wird sich erst hinterher zeigen. Spulen wir daher einen Tag zurück und schauen uns an, worauf es in Deinem Lebenslauf genau ankommt.

Wichtige Fragen vorab! – Worauf Dein Lebenslauf Antworten hat

Beim Lesen Deines Lebenslaufes stellen sich dem Personaler einige Fragen, auf die Du eine Antwort parat haben solltest. Beim Lebenslauf erstellen solltest du dich an diesen Fragen orientieren und die passenden Antworten aufschreiben:

  • Verfügst Du über die nötige Berufserfahrung? Wenn ja, welche?
  • Welche Zeugnisse & Zertifikate besitzt Du?
  • Gab es Lücken? - Falls ja, wieso?
  • Welche Fachkenntnisse kannst Du vorweisen?
  • Und wie sieht es eigentlich mit Deinen sonstigen Kenntnissen aus?
  • Hast Du vielleicht auch interessante Hobbies?

Bereits an dieser Stelle wird entschieden, ob Du die Chance auf ein persönliches Gespräch bekommst – hier sollte also alles stimmen.

Während das Anschreiben noch einige kreative Spielereien ermöglicht und sprachlich ausgeschmückt werden kann, ist der Lebenslauf dazu da, konkrete Antworten auf die vorab gestellten Fragen zu geben. Um die Musterung erfolgreich zu überstehen, zeigen wir Dir, worauf es in Deinem Lebenslauf besonders ankommt.

Die richtige Reihenfolge

Den Personaler interessiert in erster Linie Deine aktuelle Situation und Deine bisherigen Berufserfahrungen. Dementsprechend beginnst Du mit Deiner letzten Tätigkeit und arbeitest Dich Stück für Stück nach hinten vor. In Deutschland hat sich der tabellarische Lebenslauf durchgesetzt; das heißt für Dich zwar weniger Schreiberei, aber noch lange keine Verschnaufpause.

Der Lebenslauf Aufbau sollte in etwa so aussehen:

  • Überschrift
  • Name und Kontaktdaten
  • Foto
  • Dein beruflicher Werdegang, letzte Position zuerst
  • Ausbildung (Ausbildung bzw. Studium, Schulabschluss)
  • Relevante Praktika und Nebentätigkeiten
  • Sonstige wichtige Weiterbildungen und Zusatzqualifikationen
  • Sonstige Kenntnisse, Hobbys und Sprachkenntnisse
  • Ort, Datum und Unterschrift

Du siehst, es kommt einiges zusammen. Für Leute mit häufigen Arbeitgeberwechseln oder vielen Nebentätigkeiten und Praktika wird es erst recht schwierig, denn ein Lebenslauf sollte 1-2 Seiten nur in seltenen Fällen übersteigen, etwa bei Managern. Den eigenen Lebenslauf zu kürzen fällt jedoch vielen schwer. Aber wie bei einem guten Film, musst auch Du bisweilen mit der Schere ran: Sieh Dir an, was für Deinen angestrebten Job relevant ist und Dich längere Zeit begleitet hat; alles andere kann weg. Natürlich sollen keine großen Lücken entstehen, aber gerade kleineren Nebentätigkeiten kannst Du einsparen. Auch den letzten Schulabschluss kannst Du bei viel Berufserfahrung oder einer langen Karrierelaufbahn weggelassen.

Versuche einen roten Faden in Deinen Lebenslauf reinzubringen: Dein Wunschjob sollte im besten Fall das große Finale sein, auf das Deine bisherige Karriere hingestrebt hat.

Deine persönlichen Daten

Jede Geschichte besitzt einen Anfang. Bei Dir ist es Dein Name, der Dich in all Deinen Lebenslagen begleitet. Auch der Personaler will wissen, wer Du bist.

An diesen Angaben führt daher kein Weg vorbei.

  • Vor- und Nachname
  • Geburtsdatum und -ort
  • Anschrift
  • Telefon bzw. Handynummer
  • E-Mail

Der Familienstand und die Staatsangehörigkeit gehören zu den freiwilligen Angaben. Das Alter auch, aber der Alltag zeigt, dass das Alter von den meisten Bewerbern mit angegeben wird. Religions- oder Parteienzugehörigkeit sind nur in passenden Institutionen wie beispielsweise kirchlichen Kindertagesstätten bedeutsam. Hier kann es sein, dass auch bei einer Bewerbung innerhalb unserer Jobbörse noch Nachfragen seitens des Betriebs bestehen. Werte dies jedoch als sehr gutes Zeichen, denn ein Betrieb, der sich nicht für Dich interessiert, würde sich diese Mühe gar nicht erst machen.

Die Reihenfolge der Angaben ist relativ frei wählbar, wobei der Name in aller Regel zuerst genannt wird. Einige Bewerber benutzen Ihren Namen auch gerne als Überschrift und lassen das Wort Lebenslauf ganz weg. Hier spielen also persönliche Vorlieben und Gestaltungsfragen eine Rolle. Auch eine Aufteilung zwischen Namen, Geburtsdatum und -ort und den Kontaktdaten ist möglich, z.B. in Form von ‚Über mich‘ und ‚Kontakt‘ Kategorien. Gerade in diesem Bereich kannst Du Dich gestalterisch austoben.

Achte aber darauf, dass alles übersichtlich und leicht zu finden ist. Versteckte Telefonnummern möchte keiner erst mit der Lupe suchen, und auch Du willst einen möglich organisierten, gut strukturierten ersten Eindruck machen.

Mittlerweile gibt es aber auch noch weitere Angaben, die je nach Beruf Sinn machen. Eine eigene Webseite oder Blog können – wenn sie denn interessant und relevant für den angestrebten Job sind – ein starker Pluspunkt sein. Beispiele hierfür wären für jobsuchende Gärtner Ratgeber-Blogs zum Thema Gartenpflege oder für Mediengestalter eine Webseite mit selbst erstellten Grafiken. Auch Job-Profile wie Xing, LinkedIn etc. bieten dem Personaler einen Mehrwert – vorausgesetzt, Du hast Dich um ein gutes Profil bemüht. Mit Social-Media Accounts wie Facebook, Twitter usw. solltest Du dagegen sehr vorsichtig umgehen. Es gibt kaum gute Gründe für eine Nennung, daher im Zweifelsfall lieber auf eine Angabe verzichten.


Merke: Alle Links die Dich positiv von anderen Bewerbern abheben und jobrelevant sind, dürfen in den Lebenslauf. Alles andere lässt Du lieber außen vor.


Das Bewerbungsfoto

Das Wichtigste im Überblick:

  • Ein Bewerbungsfoto ist keine Pflicht, aber empfehlenswert
  • Für gewöhnlich befindet sich das Bewerbungsbild rechts oben neben den persönlichen Daten, aber auch andere Positionen sind vorstellbar
  • Fotografen haben den besten Blick für das perfekte Bewerbungsbild: keine Selbstportraits!
  • Der erste Eindruck zählt: Kleide Dich passend zum Job
  • Was ist noch besser als ein neutraler Gesichtsausdruck? Ein Lächeln
Bewerbungsfoto
© stockfour – istockphoto.com

Ein Bewerbungsfoto ist laut des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) nicht mehr verpflichtend. Dennoch solltest Du Dir gut überlegen, ob Du darauf verzichten willst. Ein Bewerbungsbild steigert Deine Bewerbungschancen, denn ein Gesicht zum Text wirkt nicht nur persönlicher, sondern gewährt dem künftigen Arbeitgeber auch einen Blick auf Deine Wirkung. Gerade im Dienstleistungsbereich mit Kunden ist dieser erste Eindruck wichtig.

Wo Du Dein Bild positionierst, bleibt Dir überlassen. Klassisch ist jedoch rechts oben direkt neben Deinen persönlichen Daten.

Ein guter Fotograf kann Dir dabei helfen, das Beste aus Dir rauszuholen und Dich ins rechte Licht zu rücken – wortwörtlich, denn schlechte Belichtungswerte vom Automaten lassen Dich schnell blass aussehen.

Auch sonst sieht ein Fotograf besser, welche Positionen und Hintergrunde für Dich infrage kommen. Ein No-Go sind Selfies und Urlaubsbilder mit dem Smartphone; solche Bewerbungen landen für gewöhnlich direkt im Schredder.

Dein äußeres Erscheinungsbild ist also die erste Haltestelle auf dem Weg zum perfekten Bewerbungsbild, denn bereits hier kannst Du viele Fehler machen.

Das solltest Du daher vor dem Besuch beim Fotografen beachten:

  • Trage passende, saubere, knitter- und fuselfreie Kleidung, passend zur angestrebten Stelle
  • Achte auf Deine Frisur: kein wildes, ungewaschenes Durcheinander, das Dein halbes Gesicht verdeckt!
  • Ggf. gepflegte Gesichtsbehaarung bei Männern
  • Ggf. schlichtes Make-up, lieber weniger als mehr
  • Dezenter Schmuck ist in Ordnung
  • Nicht zu viel Blöße: einen tiefen Ausschnitt vermeiden, das gilt auch für Männer

Für Männer als auch Frauen gilt: Mit einem knitterfreien, sauberen Hemd in einem gedeckten Farbton kannst Du in den meisten Berufen wenig falschmachen. Darüber empfiehlt sich noch ein Sakko und bei Männern eine Krawatte, wenn der Job förmlicher ist. Sowohl Beruf als auch Unternehmen solltest Du bei dieser Entscheidung berücksichtigen: Ein Kraftfahrer kann sich z. B. den Schlipps ruhig sparen.


Faustregel: Je formaler der Beruf oder das Unternehmen ist, desto formaler sollte auch Deine Kleidung sein.


Frisur, Make-up und Gesichtsbehaarung sind generell Geschmackssache, aber trotzdem gilt auch hier wieder dasselbe wie bei der Kleidung. Ausgeflippte Frisuren kommen vielleicht bei der Friseur-Bewerbung gut an, weniger jedoch bei der Krankenschwester oder dem Küchenchef. Gegen schlichte Ohrringe oder feingliedrige Ketten gibt es wenig einzuwenden, aber gegen den dicken Goldklunker am Hals schon. Weniger ist hier eindeutig mehr.

Noch etwas: Nimm Dir an der Werbeindustrie ein Beispiel, denn Make-Up gegen Augenringe und Pickel und Puder gegen den glänzenden Schein und rote Wangen sind nicht nur etwas für Models auf Werbeplakaten und Zeitschriften-Cover. Dezent angewendet, bleibt ein gesundes, aufgewecktes Äußeres zurück. Müde und blass machst Du schnell einen kränklichen Eindruck – das wirkt abschreckend. Zwar kann der Fotograf Dein Bild hinterer digital nachbearbeiten, aber das Resultat ist nur bei echten Profis überzeugend.

Daher gleich der nächste Tipp: Geh ausgeschlafen und entspannt zum Fotografen. Der Fotograf kann in der Nachbearbeitung einiges kaschieren, aber einen gestressten Gesichtsausdruck und zugekniffene Augen kann auch der beste Fotograf nicht wegzaubern.

Für besonders Vorsichtige: Alternative Kleidungsstücke und ein Kamm oder Haarspray gegen die verpfuschte Windfrisur passen in jede Tasche.

Beim Fotografen geht es schließlich ans Eingemachte. Die folgenden Punkte solltest Du dringend mit ihm abklären:

  • Bildformat: Bevorzugt wird das Hochformat. Abweichende Formate sind bei entsprechendem Bewerbungsdesigns möglich, aber je nach Beruf riskant. Je kreativer der Job ist, desto kreativer darf das Bildformat und dessen Position in der Bewerbungsmappe ausfallen.
    Für die Größen sind beispielsweise folgende Formate vorstellbar (Breite x Höhe):

    • 4,5 x 6 cm
    • 5 x 7 cm
    • Große Formate wie 6 x 9 cm findet man auf Deckblättern.
    • Keine Passbildgröße verwenden!
  • Hintergrund: Ob farbig oder schwarz-weiß, der Hintergrund sollte sich immer harmonisch ins Gesamtbild einfügen. Ein schwarzer Hintergrund und ein schwarzer Anzug wirken schnell bedrückend und Du als Bewerber gehst völlig im Bild unter.
  • Farbe: Auch ein schwarz-weißes Bild ist denkbar. Gute Kontraste sind hierbei jedoch besonders wichtig. Im Zweifelsfall lieber die farbige Variante nehmen.
  • Bildausschnitt: Nur der Kopf ist zu wenig, der ganze Oberkörper dagegen zu viel. Kopf, Schultern und ein kleiner Teil des verdeckten Dekolletés reichen für den ersten Eindruck.
  • Perspektive: Mittig, im Halbprofil oder frontal. Nicht von unten oder oben!
  • Körperhaltung: Gerade, aber nicht steif. Arme locker an den Seiten halten. Verschränkte Arme können sich Spitzenmanager mit Führungsambitionen leisten und selbst hier kann der Schuss nach hinten losgehen, da diese Körperhaltung ablehnend und distanziert wirkt.
  • Gesichtsausdruck: Ein freundlicher Gesichtsausdruck, gerne auch mit einem Lächeln. Achte darauf, nicht abweisend zu wirken und bei einem Lächeln Deine Augen ebenfalls mitlächeln zu lassen. Wie Du das anstellst? Denke an etwas Positives, wie etwa an Dein Lieblingsessen als Belohnung nach dem Fototermin oder an Dein Haustier. Was auch immer Deine Stimmung aufhellt, wird sich auch auf dem Foto bemerkbar machen.

Wenn Du diese Punkte beachtest, kann nicht mehr viel schiefgehen. Die Hälfte davon erledigt sich morgens vorm Spiegel ohnehin fast von selbst und bei dem Rest steht Dir der Fotograf zur Seite.

Wenn Du Deinen Lebenslauf erstellen möchtest, ist nicht nur die simple Aneinanderreihung Deiner früheren Stationen von Bedeutung, sondern auch der richtige Inhalt. Was in den Detaileintrag reingehört, erfährst Du jetzt.

Dein beruflicher Werdegang

Der zentrale Teil deines Lebenslaufs ist Dein beruflicher Werdegang. Hier zeigt sich, über welche Qualifikationen und berufliche Erfahrungen Du verfügst. Dein zukünftiger Arbeitgeber kann hiermit überprüfen, ob Du seine wichtigsten Voraussetzungen erfüllst. Diese kannst Du nicht nur in Berufsbeschreibungen nachlesen, sondern speziell in der Stellenbeschreibung. Der Arbeitgeber wird dort üblicherweise genau auflisten, welche Anforderungen, Tätigkeitsfelder und Wünsche er für die Stellenbesetzung hegt. Greif alles auf, was auf Dich zutrifft.

Verzweifle aber nicht, wenn Du nicht jeden Wunsch exakt erfüllst. Häufig geben die Unternehmen mehr an, als im Endeffekt dringend erforderlich für den Job ist. Personaler unterscheiden nämlich in Muss-Kriterien und Kann-Kriterien. Ersteres, wie etwa mindestens fünf Jahre Berufserfahrung, sind ein K.o.-Kriterium. Letzteres kann sein, muss aber nicht – je mehr Du jedoch erfüllst, desto besser.

Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine reine Auflistung Deiner bisherigen Arbeits- und Ausbildungsstellen, sondern auch um die einzelnen Tätigkeiten, die Du ausgeführt hast. Stichworte reichen dabei völlig!

Wichtiges zum Detaileintrag

  • Noch mal: Länge von 1 – 2 Seiten, max. 3 Seiten bei viel Berufserfahrung
  • Deine letzte Stellenbezeichnung und den Arbeitgeber benennen
  • Stichwortartig Deine wichtigsten Tätigkeiten bei den einzelnen Jobs anführen
  • Immer den Monat mitangeben, z.B. 01/2014 – 06/2017
  • Denke daran: Überflüssige, nicht relevante Nebenjobs, Praktika und Weiterbildungen weglassen
  • Der letzte Schulabschluss reicht völlig

Sonstige Kenntnisse

Sonstige Kenntnisse, vor allem sprachlicher Natur, sind ebenso für viele Jobs interessant. Ein Kellner, der fließend Englisch spricht und auch die Bestellung eines französischen Kunden versteht, ist vielseitiger einsetzbar als jemand ohne weitere Sprachkenntnisse – nutze das aus! Bleib aber bei der Wahrheit: Ein dreimonatiger Italienaufenthalt vor 15 Jahren wird höchstwahrscheinlich nicht ausreichend sein, um sich im Job oder beim Vorstellungsgespräch auf Italienisch behaupten zu können. 

Weitere Kenntnisse können EDV-Kenntnisse für Büroangestellte sein oder auch der Führerschein bei Elektrotechnikern im Außendienst. 

Interessen und Hobbys

Lebenslauf Hobbys
© vgajic – istockphoto.com

Bei Interessen und Hobbys gilt dasselbe wie bei Deinen Jobstationen und den sonstigen Kenntnissen: Achte auf Relevanz. Einige Interessen können nämlich als guter Beweis für Deine Soft-Skills dienen. Unter Soft-Skills versteht man Eigenschaften wie Anpassungsfähigkeit oder Belastbarkeit. Das Interesse am Nähen ist für einen Busfahrer-Job unwichtig – für den als Schneider jedoch fast schon Pflichtangabe. Auch der Buchhalter könnte dadurch seine Konzentrationsfähigkeit und Detailliebe unterschwellig untermauern.

Ehrenamtliche Tätigkeiten, wie z.B. als freiwilliger Trainer für eine Jugend-Fußballmannschaft, können Deinen Lebenslauf ebenfalls aufwerten. Das Beispiel beweist Führungsstärke und Teamgeist und könnte Dir für die Position als Filialleiter Extra-Punkte einbringen.

Gefährliche Hobbys wie Drachenfliegen, „langweilige“ oder banale Hobbys, die viele Personen haben, wie Fernsehen, oder auch negativ behaftete Interessen wie Computerspiele gehören eher in die Mittagspause – im Lebenslauf haben diese Beschäftigungen nichts verloren.

Lücken im Lebenslauf

War’s das schon? Leider nicht ganz, aber bald. Falls sich nämlich Lücken in Deinem Lebenslauf ergeben haben, solltest Du Dir bereits jetzt weitere Gedanken machen, wie Du mit Ihnen im späteren Vorstellungsgespräch umgehen willst. Versuche nicht, diese Lücken mit fehlenden Monatszahlen oder Lügen im Lebenslauf zu vertuschen – falsche Angaben fallen entweder sofort auf oder werden im Vorstellungsgespräch angesprochen und entlarvt. Stell Dich lieber von vornherein auf Nachfragen ein und überlege Dir gute Antworten.

In unserem vorherigen Beispiel gibt es eine dreimonatige Lücke zwischen der Ausbildung und dem jetzigen Job; diese lässt sich leicht durch die Jobsuche erklären. Anderer denkbare Gründe wären längere Auslandsaufenthalte, Fortbildungen oder eine berufliche Neuorientierung. Auch äußere Umstände wie ein schwieriger Arbeitsmarkt oder längere Krankheiten kommen vor. Ehrlichkeit zahlt sich aus. Achte trotzdem auf die richtige Formulierung und mache dem Personaler klar, dass Deine Lücken nicht verschwendete Zeit waren. Sprachkurse, Weiterbildungen oder andere Erfolge während dieser Zeit machen die arbeitssuchende Zeit gleich viel wertvoller. Solche Tätigkeiten kannst Du selbstverständlich schon vorher in den Lebenslauf einbringen, um die ersten Fragezeichen beim Personaler sofort wegzuradieren. 

Die Unterschrift im Lebenslauf

Über die Unterschrift im Lebenslauf scheiden sich die Geister. Ein Fehler ist eine fehlende Unterschrift in aller Regel nicht, aber mit der Unterschrift bestätigst Du die Richtigkeit Deiner Angaben und festigst damit Deine Glaubwürdigkeit in den Augen des Unternehmens. Zusammen mit Ort und Datum schließen sie Deinen Lebenslauf am Ende des Dokuments angebracht ab. Bei einer Online-Bewerbung empfiehlt es sich, die Unterschrift einzuscannen, ggf. in einem Bildprogramm nachzubearbeiten und anschließend einzufügen. Falls vorhanden, kannst Du auch einen Eingabestift verwenden und damit direkt ins Dokument schreiben.


Wichtiger Hinweis: Auch ohne eine Unterschrift kann Dein späterer Arbeitgeber Dir fristlos kündigen, falls er fälschliche Angaben in Deiner Bewerbung feststellt.


Solltest Du Dich für eine Unterschrift entscheiden, gehört diese ganz ans Ende des Dokuments. Es gibt zwei gängige Positionen: Ort und Datum linksbündig und die Unterschrift rechts daneben oder die Unterschrift linksbündig und darunter Ort und Datum. Zwei Zeilen Abstand vom restlichen Text sollten in beiden Fällen eingehalten werden.

Lebenslauf Korrektur
© Nikada– istockphoto.com

Die Korrektur

Selbst den besten Schreibern unterlaufen Fehler. Hier ein Buchstabendreher, da eine falsche Monatsangabe, dort ein Komma zu wenig – man übersieht schnell kleinere Ungereimtheiten. Lass Deinen Lebenslauf am Ende von einer vertrauten Person mit guten Rechtschreibkenntnissen gegenchecken. Eine Eigenkorrektur kann ausreichend sein, wenn Du mit ein wenig Abstand an die Sache rangehst. Ein paar Stunden Abstand oder eine Nacht darüber schlafen ‚verfremden‘ den Text in Deinen Augen und Du siehst Fehler eher.

Aber nicht nur Rechtschreib- und Grammatikfehler, auch inhaltlich solltest Du Dir überlegen, ob Dein Lebenslauf einen vollständigen, passenden Eindruck macht. Zudem solltest Du Deine Stationen im Lebenslauf durch Zeugnisse und Zertifikate nachweisen können. Es bietet sich daher an, wenn Du es nicht bereits schon getan hast, alle wichtigen Dokumente rauszusuchen und zu vergleichen. Fehlt etwas, beispielsweise ein Arbeitszeugnis? Dann ist jetzt die Gelegenheit, den Nachweis nachzuholen. 

Immer guter Dinge bleiben – Die Arbeitgeber suchen Dich ebenfalls

Jeder Lebenslauf ist einzigartig und genau diese Tatsache hebt Dich bereits von anderen Bewerbern ab – Du musst Deinen Werdegang nur angemessen präsentieren. Natürlich gibt es dabei einige Dinge zu beachten und an einigen Stelle kann es einen Moment länger bis zur Perfektion dauern. Trotzdem sitzen hinter dem Firmenlogo Deines Wunsch-Arbeitgebers immer noch Menschen und die haben ebenso Interesse daran, dass ihr Unternehmen die richtigen Leute findet und diese sich bei ihnen wohlfühlen. Ein guter Personaler wird Verständnis zeigen und nachfragen, wenn ihm etwas an Deinem Lebenslauf auffällt, das nicht ganz ins Bild passt. Mit der richtigen Vorbereitung beim Bewerbungsgespräch schaffst Du auch diese Hürde mit Bravour.

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