Soft Skills – Der feine Unterschied

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Hard Skills und Soft Skills klingen erst einmal wie Begriffe aus dem Sport- und Fitnessbereich. Dabei verstecken sich hinter diesen beiden Begriffen zwei wesentliche Faktoren für Dein Bewerbungsanschreiben, die wir Dir im Folgenden näher vorstellen.

Soft Skills vs. Hard Skills: Definitionen

Hard Skills – hierunter fallen sämtliche Fähigkeiten und Qualifikationen, die Du in Deiner Aus- und Weiterbildung sowie in beruflichen Tätigkeiten erworben hast. Sie beschreiben damit Deine fachliche Kompetenz und können durch Zeugnisse und Zertifikate nachgewiesen werden. Aus diesem Grund sind Arbeitszeugnisse sehr wertvoll für den Arbeitgeber, da er anhand dieser Dokumente auch Deine Leistungen im Tagesgeschäft besser einschätzen kann.

Soft Skills – hierunter fallen Schlüsselqualifikationen und soziale Kompetenzen. Sie hängen viel enger mit Deiner Persönlichkeit und Deinem Charakter zusammen als Hard Skills und äußern sich stärker in Deinem generellen Verhalten. Auch die Aneignung dieser Fähigkeiten verläuft anders, denn viele dieser Fähigkeiten besitzt Du entweder von Natur aus oder entwickelst sie über einen gewissen Zeitraum. Trotzdem kannst Du Dich auch bei Soft Skills bewusst weiterentwickeln: entweder durch gezieltes Training oder durch professionelle Schulungen.  

 

Soft Skills im Job

Die Wichtigkeit von Soft Skills kann gar nicht oft genug betont werden, denn gerade in Bereichen in denen viele Bewerber über gleichwertige Hard Skills verfügen, können Soft Skills den entscheidenden Ausschlag geben. Im Berufsalltag zeigt sich das beispielsweise in der Kommunikation mit Kollegen, Kunden und Vorgesetzten, in der Bereitschaft, neue Tätigkeiten zu erlernen sowie im Umgang mit Veränderungen im betrieblichen Ablauf. Ein Angestellter ohne Feingefühl im Umgang mit Kunden würde beispielsweise als Verkäufer nur wenig Sinn machen, selbst wenn die fachlichen Kenntnisse vorhanden sind.

Je nach Branche und Unternehmen sind einige Soft Skills wichtiger als andere. Ein Teamplayer wird in Teams aufblühen – sofern sie vorhanden sind; interkulturelle Kompetenz wird hingegen gebraucht, sofern das Unternehmen international ausgerichtet ist. Es gibt viele Beispiele für Bereiche, in denen bestimmte Soft Skills enorm wichtig sind und andere, in denen sie nur eine Nebenrolle einnehmen.
Stelleangebote bieten hierbei eine gute Übersicht der gewünschten Soft Skills. Schaue Dir einige davon an, schreibe Dir die wichtigsten auf und picke Dir eine Handvoll passender Soft Skills heraus.

Zu viele Soft Skills solltest Du nämlich auch nicht erwähnen, da dies schnell unglaubwürdig und überheblich wirken kann. Zwei bis drei gut erklärte relevante Soft Skills reichen schon, um beim potenziellen Arbeitgeber Eindruck zu schinden.

Für Dich als Bewerber ist es demnach wichtig zu erkennen, welche Soft Skills vom künftigen Arbeitgeber gewünscht sind und dann auch noch herauszufinden, ob Du sie in ausreichendem Maße besitzt. Anders als bei Hard Skills ist es nämlich sehr viel schwieriger festzustellen, ob Du über gewisse Soft Skills verfügst oder nicht. In unserer Jobbörse musst Du weder Hard Skills noch Soft Skills explizit nennen, aber es kann nicht schaden, sich bereits vorab Gedanken zu den eigenen Fähigkeiten zu machen. Je besser Du Dich selbst kennst, desto besser kannst Du nämlich für Dich selbst feststellen, ob Du einer Stelle gewachsen bist.

Wie erkennst Du Soft Skills?

Soft Skills erkennen
© izusek – istockphoto.com

Wie eben erwähnt, ist es gar nicht so leicht herauszufinden, ob Du einen Soft Skill beherrschst. Einige kannst Du leicht nachweisen, wie z. B. einen Rhetorik-Kurs als Beleg für Deine kommunikativen Stärken. Andere, wie bspw. Stressresistenz, kannst Du nicht so leicht mit einem Zertifikat belegen. Hierfür kannst Du allerdings mit Beispielen aus Deinem Berufsleben arbeiten. Bist Du es als Kellner beispielsweise gewohnt, Dir viele Bestellungen und Kundengesichter zu merken und kannst nebenbei auch locker Tische abräumen, Geld einnehmen und im Team für Motivation sorgen, bist Du definitiv qualifiziert, Dich als stressresistent zu bezeichnen. Gleichzeitig bist Du auch noch flexibel, kannst Dir hervorragend Dinge merken und bist gut im Umgang mit Deinen Kollegen.

Auch Personalverantwortliche entnehmen Deinen Antworten im Bewerbungsgespräch schnell, welche Soft Skills sich hinter Deinen Aussagen verbergen. Das ist für Dich als Bewerber natürlich positiv, denn so musst Du nicht explizit jede Fähigkeit erwähnen. Manche ergeben sich aus dem Kontext, weshalb es empfehlenswert ist, sich bereits vor dem Bewerbungsgespräch gute Beispiele zu überlegen.

Bei so viel Freiraum ist die Versuchung groß, sich selbst ein paar Soft Skills anzudichten, die man gar nicht hat – schließlich kann der Arbeitgeber die Richtigkeit nicht feststellen. Darauf solltest Du Dich jedoch niemals verlassen, denn geübte Personaler können Deine Geschichten durch geschickte Fragestellungen überprüfen. Spätestens im Job fallen derlei Flunkereien auf und machen Dir das Arbeiten und die Zusammenarbeit mit Deinen Kollegen schwer, wenn nicht sogar unmöglich. Wer z. B. nicht kritikfähig ist und genau das im Vorstellungsgespräch verspricht, muss sich nicht wundern, wenn Konflikte entstehen und die Anstellung in Gefahr gerät.

Trotzdem bleiben solche Selbsteinschätzungen immer subjektiv. Solange Du kein schlechtes Gefühl dabei hast, einen Soft Skill zu nennen und davon überzeug bist, diese Fähigkeit tatsächlich zu besitzen, solltest Du sie definitiv erwähnen.

Soft Skill Liste

Soft Skills lassen sich grob kategorisieren, da sie unterschiedliche Kompetenzen abdecken. Einige Kompetenzen sind auf das eigene Verhalten bezogen, während sich andere wiederum auf das Verhalten im Zusammenspiel mit anderen Leuten beziehen. Methodische Kompetenzen, wie z. B. der Umgang mit Neuen Medien, befinden sich auch im Grenzbereich zu Hard Skills. Im Folgenden erhältst Du eine Liste mit Kompetenzen, an deUnsere Soft Skill Liste gibt dir reinen generellen Überblick , an dem Du Dich orientieren kannst.

Soziale Kompetenz     

Einfühlungsvermögen bzw. Empathie
Kommunikationsfähigkeit
Hilfsbereitschaft
Menschenkenntnis
Kritikfähigkeit
Teamfähigkeit
Konfliktfähigkeit
Interkulturelle Kompetenz
Frustrationstoleranz
Kompromissbereitschaft

Persönliche Kompetenzen     

Gewissenhaftigkeit
Eigenverantwortung
Belastbarkeit
Lern- und Leistungsbereitschaft
Selbstvertrauen
Kreativität
Motivation
Neugier
Flexibilität
Selbstdisziplin

Methodische Kompetenzen

Analysefähigkeit
Problemlösungskompetenz
Delegationsfähigkeiten
Rhetorische Fähigkeiten
Präsentationstechniken
Umgang mit Neuen Medien
Stressresistenz
Organisationstalent
Strukturierte und zielorientierte Arbeitsweise
Zeitmanagement

Es gibt auch selbstverständliche Kompetenzen, wie z. B. Pünktlichkeit und Loyalität, die jeder Arbeitgeber von vornherein von Dir erwartet. Solche Kompetenzen werden nicht genannt, weder im Bewerbungsgespräch noch im Bewerbungsanschreiben. Konzentriere Dich stattdessen auf wirklich gewinnbringende Soft Skills, die sich im Job deutlich bemerkbar machen und einen Mehrwert für den Arbeitgeber darstellen.

Soft Skills Bewerbung

Nicht nur im Vorstellungsgespräch können Soft Skills abgefragt werden, auch in Deiner Bewerbung kannst Du sie gezielt ansprechen. Aufgrund des begrenzten Platzes ist es verständlicherweise schwieriger, handfeste Beispiele zu nennen, aber auch hier gibt es beschreibende Formulierungen, die kompakt viele Informationen liefern.

Vergleiche dazu diese beiden Beispiele:

Do: „In Verkaufsgesprächen erkenne ich schnell, welche Bedürfnisse mein Kunde hat und reagiere flexibel auf seine Wünsche und Vorstellungen.“

Don‘t: „Im Tagesgeschäft bin ich anpassungsfähig, kommunikationsfähig und erfinderisch.“

In Beispiel eins lassen sich indirekt Soft Skills wie Empathie, Deduktion, Menschenkenntnis, Reaktionsschnelligkeit, Problemlösungskompetenz, Flexibilität und Kommunikationsfähigkeit ableiten. Gleichzeitig malt es dem Leser ein Bild, denn er hat eine konkrete Situation vor sich, in dem der Bewerber die Hauptrolle spielt.

In Beispiel zwei sind dagegen genau drei Soft Skills genannt, die in keinerlei Kontext stehen. Der Personaler wird sich automatisch die Frage stellen, woher diese angeblichen Skills kommen und wie sie sich im Tagesgeschäft bemerkbar machen. Unter Kommunikationsfähigkeit kann man auch mit den Kollegen herumalbern verstehen und mit Erfinderisch das beste Umgehen produktiver Arbeit bei maximalem Spaßfaktor. Deswegen solltest Du darauf achten, nicht allzu viele direkte Soft Skills zu nennen, sondern passende Umschreibungen wählen – sowohl im Bewerbungsanschreiben als auch im späteren Bewerbungsgespräch.

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